Gewürzen und deren ätherischen Ölen, kommt in der ayurvedischen Ernährungslehre eine übergeordnete Rolle
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Ayurveda (Sanskrit: «Wissen vom Leben») ist eine traditionelle indische Heilkunst, welche als ganzheitliches System aus dem Bereich der traditionellen Alternativmedizin zu verstehen ist. In Indien, Sri Lanka und Nepal wird Ayurveda als Heilkunst wissenschaftlich gelehrt und geniesst in der Bevölkerung eine hohe Akzeptanz. In unserem westlichen Kulturkreis findet es eher in den Bereichen Wellness und Erholung Anwendung. Wirkungsnachweise sind nach Gesichtspunkten der wissenschaftlichen Forschung bzw. der evidenzbasierten Medizin wenig vorhanden.
3 Doshas
In der ayurvedischen Typologie unterscheidet man drei unterschiedliche Lebensenergien, die sogenannten Doshas. Diese setzen sich wiederum aus den fünf Elementen (Raum/Äther, Feuer, Wasser, Luft und Erde) zusammen.
In einem gesunden Organismus sollten sich die drei Doshas in einem harmonischen Gleichgewicht befinden. Bei den meisten Individuen herrschen ein oder zwei Doshas vor, selten sind alle drei gleich ausgeprägt. Wie die Doshas im Verhältnis zueinanderstehen sollten, wird in Indien auch vom astrologischen Horoskop des einzelnen Menschen abgeleitet. Bei der Wiederherstellung des Gleichgewichts dieser drei Energien stellt die individuelle Ernährung/Diät den therapeutischen Grundpfeiler dar. Dies aus den Überzeugungen, dass nur hochwertige Nahrung vom Körper in hochwertiges Gewebe umgesetzt werden kann und dass jede zugeführte Substanz mit ihrer jeweils eigenen Zusammensetzung von Elementen den körperlichen Organismus beeinflusst. Somit muss also bei der Zufuhr der Elemente auf das Verhältnis geachtet werden.
Allgemeine Ernährungsempfehlungen
Nahrungsmittel werden grundlegend in drei Klassen (Gunas) unterteilt:
Klasse (Guna) |
typische Nahrungsmittel |
ayurvedische Geschmacksrichtungen |
Auswirkungen auf Organismus laut Lehre |
Sattva-Guna |
Milchprodukte, Getreide, Früchte und Gemüse |
süss, saftig, ölig |
verlängern Lebensdauer und verbessern Lebensgefühl |
Rajo-Guna |
Chili, Zwiebel, Knoblauch und diverse Gewürze |
bitter, sauer, salzig, scharf, heiss |
erhitzen Körper und Geist, können aber auch Aggressionen verursachen |
Tamo-Guna |
Fleisch, Fisch und Geflügel |
|
Entziehen dem Körper viel Energie und können Ursache von Schmerzen und Krankheiten sein |
Der Verzehr von Fleisch sollte achtsam geschehen und ist vor allem bei ausgezehrten Menschen und Menschen mit Vata-Konstitution angezeigt. Die weit verbreitete Auffassung, die ayurvedische Ernährung sei komplett vegetarisch ausgerichtet, stimmt somit nicht. Auch gibt es keine generelle Ablehnung von Alkohol. Wein gilt in kleinen Mengen gar als wirksam gegen Müdigkeit.
Ernährungsempfehlungen für die einzelnen Dosha-Typen
Dosha-Typ |
typische körperliche Beschwerden |
empfohlene Nahrungsmittel |
empfohlene Geschmacksrichtungen |
Vata-Typen |
Verdauungsstörungen, Verstopfung und Untergewicht |
gekochte und nährende (ölige) Kost bevorzugen, Getränke und Mahlzeiten sollten warm sein |
salzig, sauer und süss |
Pitta-Typen |
starkes «Verdauungsfeuer», neigen zu Heisshunger |
kalte und warme Speisen, Frittiertes und Gebratenes meiden, nicht zu viel auf einmal |
bitter, süss und herb |
Kapha-Typen |
langsame Verdauung, niedriger Umsatz, bei unzureichender Bewegung Übergewicht |
warme Speisen und Getränke, wenig Fleisch, viel Gemüse |
bitter, herb und scharf |
Die empfohlenen Nahrungsmittel und Geschmacksrichtungen sollen jeweils dem dominanten Dosha-Typ entgegenwirken und so für die Wiederherstellung eines organismischen Gleichgewichts sorgen.
Wir schauen einem ayurvedischen Koch in die Töpfe (Podcast)
Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ayurveda Zugriff: 13.6.22
www.geo.de/magazine/geo-magazin/641-rtkl-ayurveda-die-goldenen-regeln-der-ayurvedischen-ernaehrung Zugriff: 13.6.22
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