Der Euro-Mindestkurs ist Geschichte

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hebt am 15. Januar 2015 den Euro-Mindestkurs auf. Die eingeführte Untergrenze des Euros von Fr. 1.20 ist nach knapp dreieinhalb Jahren Geschichte.

Die SNB hebt den Euro-Mindestkurs auf. Bild: SRF
Die SNB hebt den Euro-Mindestkurs auf. Bild: SRF

Der Mindestkurs wurde im September 2011 aufgrund der massiven Überbewertung des Schweizer Frankens und der daraus folgenden grossen Verunsicherung an den Finanzmärkten eingeführt. Die Schweizer Wirtschaft wurde wegen dieser Massnahme vor weiteren Krisen bewahrt und sie konnte diese Zeit nutzen, um sich auf die neue Finanzsituation einzustellen.

 

Laut Thomas Jordan, Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), hat sich der Euro gegenüber dem US-Dollar deutlich abgewertet, wodurch sich auch der Franken zum US-Dollar abgeschwächt hat. Aus diesem Grund kam die Nationalbank zum Schluss, dass die Durchsetzung und die Aufrechterhaltung des Euro-Franken-Mindestkurses nicht mehr gerechtfertigt seien.

Der Euro fiel vorübergehend auf unter CHF 1.-. Seit der Aufhebung der Eurountergrenze hat das Einkaufen in Deutschland für Schweizer nochmals an Attraktivität gewonnen. Der Einkaufstourismus an den grenznahen Orten nahm zu. Die Infrastruktur dieser Orte kommt an ihre Grenzen: Die Verkehrszunahme der Einkaufstouristen verursacht noch mehr Staus und es herrscht vor allem an den Wochenenden eine regelrechte Parkplatznot. Für die Einwohnerinnen und Einwohner der deutschen Grenzregionen und auch für die Zöllner wird der Strom von Schweizer Einkaufstouristen und Einkaufstouristinnen zunehmend zur Last.


SNB-Präsident, Thomas Jordan

Sicht aus der EU

Einkaufstourismus