Ein reicher US-Grosswildjäger hatte den in Simbabwe berühmten Löwen Cecil getötet und löste damit einen Shitstorm in den sozialen Medien aus.
Über mehrere Wochen war die traurige Geschichte von Löwe Cecil ein grosses Thema in den Medien. Der Zahnarzt Walter Palmer aus den USA hatte für die Jagd auf ihn mit Pfeil und Bogen rund 50 000 Franken bezahlt. Der Löwe wurde aus dem Nationalpark gelockt und angeschossen. Erst viele Stunden später soll Walter Palmer den Löwen mit einem weiteren Schuss von seinen Qualen erlöst haben.
Das 13-jährige Löwenmännchen galt als Wahrzeichen des Hwange-Nationalparks. Seine Leiche wurde anfangs Juli ausserhalb des Parks entdeckt. Das Fell war abgezogen und der Kopf fehlte. Cecil wurde durch sein GPS-Halsband identifiziert, welches ihm Forscher der Oxford-Universität angelegt hatten.
Palmer bekannte sich zu der Tat und entschuldigte sich. Er bedaure, dass er den Löwen getötet habe. Er habe professionelle Jäger beauftragt und alle nötigen Genehmigungen besorgt, zitierte ihn die Zeitung «Star Tribune». Binnen weniger Tage wurde der Zahnarzt im Netz zur Hassfigur. Seine Praxis wurde auf einem Bewertungsportal und auf Facebook mit Anfeindungen überschüttet. Auch viele Prominente fanden sein Verhalten unmöglich und teilten ihren Missmut Millionen von Twitter- und Instagram-Followern mit.
Gegen einen Jagdorganisator wurde ein Strafverfahren eingeleitet: Theo Bronkhorst muss sich wegen Verletzung der Aufsichtspflicht und Zulassen einer verbotenen Jagd verantworten. Das Verfahren gegen Walter Palmer wurde eingestellt. Laut der zuständigen simbabwischen Ministerin seien Palmers Papiere in Ordnung gewesen und er habe nicht gewusst, dass er bei der Jagd auf den Löwen Regeln verletzt habe.
Cecil war und ist kein Einzelfall. Die Grosswildjagd ist ein Millionenbusiness. Löwen sind dabei die beliebtesten Opfer.
Löwe Cecil
Gerichtsverfahren
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