Abgas-Skandal – doch mehr als heisse Luft?

Die amerikanische Staatsanwaltschaft Anzeige gegen VW wegen Betrugs – was ist passiert?

Der Ruf von VW wurde durch den Abgas-Skandal nachhaltig beschädigt. Bild: SRF
Der Ruf von VW wurde durch den Abgas-Skandal nachhaltig beschädigt. Bild: SRF

Um die Umweltbelastung durch Autos in Grenzen zu halten, haben zahlreiche Länder Abgasvorschriften erlassen. Diese Vorschriften sollen dafür sorgen, dass besonders «schmutzige» Fahrzeuge nicht mehr für den Strassenverkehr zugelassen werden. Die Automobilindustrie muss ihre Autos folglich prüfen lassen und beweisen, dass sie die Abgasnormen einhalten. Doch die Entwicklung schadstoffärmerer Fahrzeuge ist teuer und die Versuchung, bei den Tests zu betrügen, ist dementsprechend gross. Volkswagen (VW) hat in der Elektronik seiner Autos eine Software integriert, die aktiv wird, sobald eine Prüfung ansteht: Die Software sorgt dafür, dass der Schadstoffausstoss so reguliert wird, dass das Auto «sauberer» erscheint, als es tatsächlich ist.

Doch warum wurde diese Software in den USA und nicht von europäischen Prüfern erkannt? Laut Spiegel Online liegt es an den unterschiedlichen Prüfverfahren und an der Gewichtung der einzelnen Schadstoffe: In Europa wird der CO2-Ausstoss streng gemessen, während in den USA mehr auf einen niedrigen Stickoxidausstoss geachtet wird. Für Autos mit Dieselmotoren ist ein grösserer Aufwand nötig, um die Schadstoffwerte im Abgas genügend zu senken, um durch die Prüfung zu kommen. Es war für VW günstiger beim Abgastest zu mogeln, als die Motoren entsprechend umzurüsten. VW-Chef Martin Winterkorn musste zurücktreten und VW startete einen Rückruf der betroffenen Fahrzeuge.

Fachleute vermuten, dass auch andere Automobilkonzerne ähnliche Massnahmen ergriffen haben, um Kosten zu sparen.


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