Terroranschläge im europäischen Machtzentrum

Die drei Attentäter waren mit den Drahtziehern der Pariser Anschläge vom 13. November 2015 in Kontakt. Ursprünglich planten sie einen weiteren Anschlag in Frankreich. Weil sie aber ins Visier von französischen Ermittlern und dadurch durch unter Druck gerieten, entschieden sie sich für die belgische Hauptstadt als Ausweichziel. Wenige Tage vor den Anschlägen in Belgien wurde Salah Abdeslam, die noch flüchtige Schlüsselfigur der Anschläge in Paris, im Brüsseler Stadtviertel Molenbeek festgenommen.

Nach dem Terrorakt wurde den belgischen Behörden vorgeworfen, die Tätigkeiten radikalisierter Islamisten im Land nicht ausreichend unter Kontrolle zu haben. Aus keinem anderen EU-Land sind so viele junge Menschen nach Syrien gegangen, um sich dem IS anzuschliessen. Viele von ihnen sind wieder nach Belgien zurückgekehrt.

Mindestens drei Attentäter aus Paris kamen aus Molenbeek. Das Quartier gilt als Zentrum des islamistischen Terrorismus in Europa. In diesem Viertel mit sehr vielen Migrantinnen und Migranten aus dem arabischen Raum hat sich eine Parallelgesellschaft entwickelt, in der die islamistische Radikalisierung junger Menschen unbemerkt stattfinden konnte.

Die Brüsseler Anschläge blieben nicht die letzten terroristischen Aktionen auf europäischem Boden in diesem Jahr. Es folgten die Anschläge in Istanbul, Deutschland (Ansbach, Würzburg, Berlin) und Nizza. Ganz zu schweigen von den ständigen islamistischen Anschlägen in Ländern wie Libanon, Syrien und Irak.