Dürre und Hitze in Europa 2018

Der Sommer und der Herbst 2018 war in ganz Europa extrem sonnig und trocken. Für viele Menschen war es die schönste Zeit, die Folgen für die Wirtschaft und die Natur aber sind enorm.

Ausgetrocknete Emme im Herbst 2018. | Bild: Elisabeth Trüssel

Europa war im Sommer und in der Zeit bis Ende Oktober von einer aussergewöhnlichen Wettersituation betroffen. Es gab viele Sonnenstunden und als Folge davon überdurchschnittlich hohe Temperaturen und deutlich unterdurchschnittliche Niederschlagsmengen. Dies hatte unter anderem folgende Auswirkungen:                                       

  • In Schweden wüteten riesige Waldbrände. Eine Fläche von über 30’000 ha, sogar nördlich des Polarkreises, wurden von den Bränden erfasst; diese konnten nur dank internationaler Hilfe und spezieller Methoden (siehe auch Video unten) gelöscht werden.
  • In ganz Europa kam es zu grossen Ernteausfällen, Bauern mussten beispielsweise mangels Futter ihre Kühe notschlachten.
  • Infolge der Hitze und fehlenden Kühlwassers mussten Kraftwerke abgeschaltet werden.
  • Die stark gesunkenen Pegelstände der Flüsse schränkten die Binnenschifffahrt stark ein, noch heute sind deswegen in der Schweiz die Benzinpreise sehr hoch.
  • Fast sämtliche Jungbäume in den Wäldern gingen ein und viele Bäume warfen das Laub bereits im Sommer ab, um sich vor weiterer Verdunstung zu schützen. Allein für Deutschland rechnet die Waldwirtschaft mit Schäden von etwa 6 Milliarden Franken.
  • In den wegen des Wassermangels stark erwärmten Flüssen und Seen starben viele Fische.
  • Durch die Dürre starben auch viele Insekten, was sich auf das gesamte Ökosystem stark auswirkte. Vögel waren deshalb von einem Futtermangel betroffen.
  • Der Gletscherrückgang in den Bergen verstärkte sich. Die Folgen davon werden erst in späteren Jahren festzustellen sein, wenn in neuen Trockenphasen diese Wasserquelle fehlen wird.
  • In Graubünden mussten teilweise die Geleise der Bahnen weiss angestrichen werden, damit sich diese wegen der Hitze weniger verformen und weiterhin befahrbar blieben.

Auch in der Schweiz lag die Anzahl Sonnenstunden deutlich über dem Durchschnitt. Beispielsweise gab es im September eineinhalbmal so viele Sonnenstunden als üblich. 
In den Monaten Juni, Juli, August, September und Oktober war es in der Schweiz jeweils zwei bis drei Grad wärmer als sonst.


Auch der Niederschlag fiel deutlich geringer aus als im Durchschnitt. In der Regel fiel nur etwa die Hälfte der normal üblichen Niederschlagsmenge.


Die Hitze und der ausbleibende Niederschlag führten in der ganzen Schweiz zu einer erhöhten Waldbrandgefahr. Einige Kantone erliessen deshalb Feuerverbote und schränkten auch die Feuerwerke am 1. August ein.


Die Dürre bzw. das Niederschlagsdefizit des Jahres 2018 kann im kommenden Winter kaum kompensiert werden, so dass mit weiteren Schäden im nächsten Jahr gerechnet werden muss. 

 


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