Die Fussball-WM 2018 endete mit einem Erfolg der französischen Nationalmannschaft. In einem spektakulären Final besiegte Frankreich Kroatien mit 4:2. Bei der anschliessenden Pokalübergabe liess der russische Präsident Putin seine Gäste im Regen stehen.
Aus Sicht des FIFA-Präsidenten Gianni Infantino und des russischen Präsidenten Wladimir Putin war es die beste WM aller Zeiten. Tatsächlich konnte die Fussball-Weltmeisterschaft mit einigen Vorurteilen und Klischees über Russland aufräumen und die FIFA konnte alle kritischen Themen rund um den Fussball für einen Moment ausblenden.
Frankreich ist Weltmeister 2018. | Bild: Wikimedia Commons, www.kremlin.ru, Lizenz: CC-BY 4.0
Viele im Vorfeld geäusserte Befürchtungen erwiesen sich als unbegründet: Die Stadien waren alle fertig gestellt, der Transport von Hunderttausenden von Fans konnten von der neu erstellten
Infrastruktur ohne Schwierigkeiten bewältigt werden und vor allem liessen sich die Russinnen und Russen von ihrer Mannschaft und vom Anlass mitreissen. Sogar die Hauptsorge derjenigen, die die
Auswahl Russlands als WM-Gastgeberland kritisierten oder gar zum Boykott des Turniers aufriefen, bewahrheitete sich nicht: Putin missbrauchte die WM nicht als Bühne und hielt sich selbst
erstaunlicherweise sehr zurück. Erst an der Pokalübergabe im Final in Moskau war er dabei. Trotzdem konnte Putin mit der WM und dem überraschenden Erfolg der russischen Nationalmannschaft,
mindestens kurzfristig, dem Volk das Bild einer ernstzunehmenden Fussballgrossmacht vermitteln. Wie sich aber die milliardenschweren Investitionen langfristig auswirken werden, ist noch offen.
Vielerorts ist ungeklärt, was mit den modernen Stadien geschehen soll und wer die finanziellen Lasten wird tragen müssen.
Aus sportlicher Sicht bleiben in Erinnerung: die erstmalige und gelungene Anwendung des Videobeweises, der Erfolg der Aussenseiter (Kroatien, Russland, Schweden), das Scheitern der
selbsternannten Favoriten (Deutschland, Brasilien, Spanien), zwei ausserordentliche Spiele (Frankreich – Argentinien 4:3 und Japan – Belgien 2:3), das schönste Tor (Pavard) sowie viele herausragende
Spieler (Modric, Mbappé, Hazard, Kane, Griezmann, De Bruyne, u. v. m.) und am Schluss vielleicht die in diesem Business kaum erwartete Bescheidenheit des französischen Spielers N’Golo Kanté, der
bei der Siegerehrung nicht wagte, den Pokal zu berühren.
Aus schweizerischer Sicht löste die Doppeladler-Affäre viele Diskussionen aus. Im Spiel Schweiz – Serbien machten die Schweizer Spieler Xherdan Shaqiri, Granit Xhaka und Stephan
Lichtsteiner mit dem Doppeladler eine provozierende Geste und wurden von der FIFA mit einer Geldstrafe gebüsst.
France v Croatia – 2018 FIFA World Cup™ FINAL – HIGHLIGHTS
WM 2018: Regenschirm-Fauxpax – «Nur Putin aus Zucker»
Schweizer Nati-Fans – die Debatte um Doppeladler und Doppelbürger, Reportage, SRF DOK
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