Getreide wird auf der ganzen Welt benötigt.       Bild: iStock / studiocaspar

Mais, Weizen und Sonnenblumenkerne – die Macht der Agrarprodukte

Agrarprodukte umfassen beispielsweise Weizen, Gerste, Hafer, Roggen und Mais, aber auch viele andere Getreidesorten. Aufgrund von verschiedenen Krisen droht eine Knappheit. Getreidemangel verteuert nicht nur Lebensmittel, sondern kann ganze Regionen destabilisieren sowie Mensch und Umwelt schädigen.

 

Bereits im Jahr 2021 hat die UN vor steigenden Nahrungsmittelpreisen und damit verbundenen Gefahren einer Hungersnot gewarnt. Der Krieg in der Ukraine verschärft das Problem zusätzlich, da das Land ein bedeutender Getreideexporteur ist. Rund die Hälfte des afrikanischen Weizenbedarfs wird von der Ukraine gedeckt, sollten die Getreidelieferungen kriegsbedingt ausfallen, droht eine Lebensmittelknappheit und es steigen die Lebensmittelpreise, was wiederum grosses Leid, politische Destabilisierungen und Migrationsbewegungen auslösen kann.

 

Um die Hungersnot abzuwenden, sind laut dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen Milliardenbeträge nötig, damit sich die Ärmsten die teurer werdenden Lebensmittel noch leisten können.

 

Für europäische Länder ist das Thema Nahrungsmittelsicherheit nicht so problematisch wie für einige afrikanische Länder. EU-Länder sind dennoch auf Agrarprodukte aus der Ukraine angewiesen, um etwa ihre Milch- und Fleischindustrie zu betreiben. Die Ukraine exportiert nämlich auch Tierfutter aus Mais, welches nun auf Bauernhöfen fehlt. Weiter stammen 88 Prozent des in Europa verwendeten Sonnenblumenöls und 41 Prozent des Rapses von ukrainischen Feldern.

 

Auf den ersten Blick erscheint Sonnenblumenöl nicht als sonderlich wichtig, die Auswirkungen sind aber nicht zu unterschätzen: Bei einem Mangel an Sonnenblumenöl besteht die Gefahr, dass europäische Produzenten auf Palmöl ausweichen, ein Öl, welches wegen der benötigten Anbaufläche Regenwälder und Tierarten bedroht. Aus diesem Grund gab es in den vergangenen Jahren Bestrebungen, Palmöl nicht mehr zu verwenden – dies könnte sich aufgrund des fehlenden Sonnenblumenöls ändern.